Laubeneck(1.758 m), Teufelstättkopf (1.755 m) von Unterammergau
Selten begangene Rundtour von der Kuhalm
Der Teufelstättkopf ist zweifelsohne einer der beliebtesten Ammergauer Gipfel und ist fast ganzjährig gut besucht. Das nahe gelegene Pürschlinghaus dürfte daran einen großen Anteil haben. Nachteil an der klassischen Route von Unterammergau ist der lange Zu- und Abstieg auf der Forststraße, der nur teilweise durch den Weg durch die Schleifmühlenklamm unterbrochen werden kann.
Das eBike kann dieses Problem aus der Welt schaffen. Kurz und knackig kann die Strecke bis zur Kuhalm mit dem Radl überbrückt werden. Von dieser bietet sich – anstelle der klassischen Route mit dem Abstieg über das Pürschlinghaus – eine interessante Rundtour an, deren Aufstieg aufs Laubeneck den wenigsten bekannt sein dürfte, während der Abstieg dann dem klassischen Aufstiegsweg auf den Teufelstättkopf entspricht.
So kommen wir zwar nicht in den Genuss einer Einkehr, dafür zweier Gipfel und einer kleinen, aber spannenden Ammergauer Überschreitung.
Touren-Steckbrief
- Schwierigkeit Bike : Steile, gut zu fahrende Forststraße (Steigungen bis max. 15%)
- Schwierigkeit Hike : Anspruchsvolle Bergwanderung (T3)
- Höhenmeter (Aufstieg) : Ca. 1.050 hm (davon 500 Bike / 550 Hike)
- Strecke (insgesamt) : Ca. 14 km (davon 8 km Bike / 6 km Hike)
Routenverlauf
Parkplatz Schleifmühle Unterammergau (880 m) – Kuhalm (1.380 m) – Laubeneck (1.758 m) – Teufelstättkopf (1755 m) – Kuhalm – Retour auf der Auffahrtsroute
Anfahrt
Mit dem Auto: Von München über die A95 bis Ausfahrt Sindelsdorf. Weiter über Murnau und Bad Kohlgrub nach Unterammergau zum Parkplatz Schleifmühle. Alternativ über die A95 bis Oberau, Ettal und Oberammergau.
Mit der Bahn: Von München HBF mit der BRB 59401 nach Murnau. Umsteigen in die RB 63 bis Unterammergau. Von dort ca. 1,7 km mit dem eBike zum Ausgangspunkt.
Einkehr
Auf dieser Route keine Einkehrmöglichkeit.
Auffahrt zur Kuhalm
Wir starten beim „Pürschling Parkplatz“ in Unterammergau. Entlang der Schleifmühlenklamm zieht die zum Zeitpunkt der Tour schon leicht winterliche Forststraße gleich steil an und wir gewinnen schnell einige Höhenmeter.
Nach knapp 2 Km stoßen wir auf eine Beschilderung. Geradeaus würde die Straße bis zum Pürschlinghaus weiter gehen. Wir wenden uns nach rechts Richtung „Kuhalm“.
In steilen Kehren arbeiten wir uns weiter rauf und bekommen bald die ersten schönen Ausblicke in Richtung Sonnenberggrat. Nach insgesamt knapp 4 Km erreichen wir schließlich die Kuhalm, dort Bike-Depot.
Aufstieg zum Laubeneck
Gegenüber der Kuhalm zeigt die Beschilderung zum Teufelstättkopf in den Wald (unser Abstiegsweg). Wir aber folgen der Forststraße in einer großen Schleife weiter. Diese geht nach einiger Zeit in einen Waldweg über, auf dem wir die Hengstwald-Diensthütte passieren.
Kurz darauf heißt es aufpassen, um den Einstieg nach links zum Laubeneck nicht zu verpassen. Zu unserer Überraschung ist dieser jedoch markiert und so fällt die Orientierung nicht allzu schwer. Trotzdem ist für den restlichen Aufstieg eine Karte mit GPS ratsam.
Der Pfad führt nun durch den Wald auf eine Felswand zu, die man in steilen Kehren auf der linken Seite passiert. Es ist weiterhin auf die verblassten Markierungen zu achten, um nicht vom Weg abzukommen. Nach einigen Höhenmetern stößt man schließlich aus dem Wald auf einen lichteren Hang. Links ist nun der Teufelstättkopf und die Verbindung zum Laubeneck zu sehen.
In angenehmer Steigung zieht der Steig nun direkt den breiten Hang zum bereits sichtbaren Kreuz hinauf. Knapp 100 Hm unter diesem ist nun zu entscheiden, ob man über die direkte Linie (Trittspuren) oder rechts herum von Westen auf dem offiziellen Steig zum Gipfelgrat aufsteigt. Am Gipfel des Laubenecks angekommen, eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Ammergauer und ins Graswangtal!
Vom Laubeneck zum Teufelstättkopf
Der trotz Markierungen verschwiegene Teil der Tour ist nun vorbei. Auf dem offiziellen Steig, der vom Hennenkopf bis zum Teufelstättkopf zieht, bewegen wir uns nun weiter nach Osten. Vom Laubeneck wählen wir den Direktabstieg und treffen auf die offizielle Spur, der wir nun nach rechts folgen.
Über einige Höhenmeter geht es über steile Felsstufen erst einmal bergab in die Flanke unterhalb des Laubenecks. Die Spur zieht nun nordseitig unterhalb des Kamms auf den Teufelstättkopf zu. Knapp 100 Höhenmeter müssen wir wieder reinholen und überschreiten kurz vor dem Gipfel schließlich den Kamm nach Süden, wo wir auf einen Schilderbaum treffen.
Von hier könnte man nun zum Pürschlinghaus absteigen. Wir wenden uns nach links dem Gipfel des Teufelstättkopfes zu, der über einen kurzen steilen Kamin (Drahtseilsicherung) erreicht wird. Auch von hier haben wir einen schönen Blick, aber es geht auch wie erwartet ganz schön zu.
Abstieg zur Kuhalm
Vom Gipfel erfolgt der Abstieg nun nicht zurück Richtung Pürschlinghaus, sondern über den gegenüber des Gipfels sichtbaren Kamm, über den die meisten im Aufstieg heraufkommen. Auf diesem wendet man sich nun nach links.
Der Steig bewegt sich im oberen Teil über ein paar Steilstufen und taucht danach in den Wald ein. Über einige Kehren gelangen wir in kurzer Zeit zurück zur Kuhalm, an der bereits unsere Bikes warten.
Bei herrlichem Spätherbstwetter treten wir unsere Abfahrt an, auf der wir an Scharen von Wanderern vorbeikommen.
Fazit
Eine wirklich lohnende – und bei Trockenheit unschwierige – Halbtagesroute, auf der man bis zum Teufelstättkopf ziemlich einsam unterwegs sein wird. Der Nordaufstieg auf das Laubeneck ist mit Sicherheit als Geheimtipp anzusehen, obwohl der Weg einfach und durchgehend markiert ist.
Karte
GPX-File zum Download
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