Buchrain (1.456m), Rauheck (1.590m) - Überschreitung von Eschenlohe

Aussichtsreiche Kammwanderung über die Nachbarn des Heimgarten

Der Kamm zwischen Buchrain und Rauheck bildet quasi den westlichen Ausläufer von Herzogstand und Heimgarten. Die beiden Gipfel werden üblicherweise von Ohlstadt aus angesteuert, oftmals auf der großen Runde über den Großen Illing und Heimgarten, auf der sie auf dem Rückweg fast im Vorbeigehen mitgenommen werden. Und auch als Einzeltour bietet sich eigentlich nur Ohlstadt als Startpunkt an.

Nicht jedoch, wenn man diese nette Kammwanderung gerne mit einer ausgiebigen eBike-Tour starten möchte. Von Eschenlohe zieht über einige Höhen- und Kilometer eine aussichtsreiche Forststraße bis knapp unterhalb des Kamms, von wo sich eine wunderbare Runde starten lässt, die man sogar um den Heimgarten erweitern könnte! 

Am Gipfel des Rauheck

Touren-Steckbrief

  • Schwierigkeit Bike : Gut fahrbare Forststraße mit konstanter Steigung (meiste Abschnitte ca. 10%) 
  • Schwierigkeit Hike : Unschwierige Bergwanderung (T2) 
  • Höhenmeter (Aufstieg) : Ca. 950 hm (davon 500 Bike / 450 Hike)
  • Strecke (insgesamt) : Ca. 23 km (davon 16 km Bike / 7 km Hike)

Routenverlauf

Eschenlohe (629 m) – Bike-Depot (1.160 m) – Buchrain (1.456 m) – Rauheck (1.590 m) – Bike-Depot (1.160 m) – Retour auf der Auffahrtsroute

Anfahrt

Mit dem Auto: Von München über die A95 bis Eschenlohe. Parken am Ortsende beim Wanderparkplatz des Osterfeuerkopfes (Adresse fürs Navi: Walchenseestraße).
Mit der Bahn: Vom HBF München mit der RB6 bis Eschenlohe. Vom Bahnhof bis zum Startpunkt am Parkplatz sind es ca. 2,5 Km.

Einkehr

Auf der Tour keine Einkehrmöglichkeiten.

Auffahrt von Eschenlohe

Der Winter hat sich Ende Januar eine Pause gegönnt und südseitig ist der Schnee in niedrigeren Lagen ordentlich abgeschmolzen. Das bietet die seltene Gelegenheit für eine Bike & Hike Tour im Winter.

Vom Wanderparkplatz folge ich zunächst auf der Teerstraße der Beschilderung zum Walchensee (sicher eine schöne Radltour). Nach ein paar Metern muss man aufpassen, der Straße nicht weiter zum Schloss Wengwies zu folgen. Stattdessen knickt nach rechts eine Forststraße ab, der man nun knapp 1,5 Km flach weiter folgt, bis man zu einer Beschilderung gelangt.

Nach links ist nun der Heimgarten angeschrieben, d.h. links abbiegen auf den sog. Maximiliansweg. Die Forststraße steigt nun deutlich an und folgt zunächst nach Norden und bewegt sich dann in immer wiederkehrenden Serpentinen nach Osten. Auf der Fahrt erhalte ich immer wieder schöne Blicke auf das winterliche Estergebirge und die Soierngruppe.

Wie erwartet folgen bald die ersten verschneiten Abschnitte, durch die ich aber mit dem Bike noch gut durchkomme. Ich komme zu einer weiteren Beschilderung nach links. Die Straße verläuft nun sehr schön entlang der Erzlaine nach Norden. Inzwischen werden die zu durchfahrenden Schneefelder immer dichter und ich ahne, dass es nicht mehr ewig mit dem Bike weitergeht.

In einer scharfen Rechtskurve zweigt von der Forststraße nach links ein Steig mit Beschilderung ab. Der perfekte Platz für das Bike-Depot, auch wenn man im Sommer noch weiter mit dem Bike hinaufgelangen würde.    

Aufstieg zum Buchrain

Weiter geht es zu Fuß. Nach Überquerung des Bachs zieht der Steig steil nach links den Hang und danach nach rechts durch lichten Wald hinauf. In diesem ersten Abschnitt bekommt man noch sehr schöne Ausblicke nach Süden.

Im Anschluss taucht man jedoch in den schattigen Wald ein, in dem ich sofort von einer geschlossenen Schneedecke empfangen werde. Ich bin dankbar für die Spuren, die mich durch den Wald leiten. Trotzdem sinke ich oft tief ein und das Vorankommen ist beschwerlich.

Schließlich treffe ich an einem Jägerstand endlich wieder auf die Forststraße, die hier oben aber auch geschlossen unter dem Schnee liegt. Auch hier zeigen mir glücklicherweise Spuren an, wo ich den Forstweg nach rechts Richtung Grat verlassen muss.

Kurz nach Erreichen einer Hütte ist es zum Glück vorbei mit dem Schneegestapfe. Durch lichten und sonnigen Wald geht es kurz und steil auf den Grat zum Gipfelkreuz des Buchrain (1.456 m) mit tollem Blick über das Murnauer Moos.

Kammwanderung zum Rauheck

Weiter geht es nun – auch hier fast schneefrei – über den bewaldeten Kamm Richtung Rauheck. Eine Stunde muss man laut Schild für den Übergang veranschlagen, aber die 1,5 Km und 150 Hm sind bei zügigem Tempo deutlich schneller abgelaufen. Und dieses lege ich auch an den Tag, denn ich habe die Tour erst am späten Mittag gestartet und möchte noch vor der Dunkelheit wieder bei meinem Bike sein.

Der Steig verläuft gemütlich am Kamm entlang. Immer wieder genieße ich die Aussicht nach rechts, besonders die tief verschneite Soiernspitze sticht mir ins Auge. Genau auf halber Strecke treffe ich auf das nächste Gipfelkreuz, das zu einem unbenannten Zwischengipfel gehört.

Nach weiteren knapp 15 Minuten schließlich erreiche ich den Gipfel des Rauheck auf 1.590 m. Die tiefstehende Nachmittagssonne erzeugt ein schönes Licht und für Ende Januar ist es sehr mild. Leider kann ich die schöne Stimmung und Aussicht nicht allzu lange genießen, da mir nur noch knapp eine Stunde bis zum Einbruch der Dunkelheit bleibt. 

Abstieg

Kurz überlege ich, auf dem schneefreien Kamm zurückzulaufen, da ich die Schneemengen auf dem Abstiegsweg nicht einschätzen kann. Da dieser aber offensichtlich gespurt ist, entscheide ich mich, die Rundtour zu schließen.

Dafür vom Rauheck zunächst weiter nach Osten Richtung Heimgarten. Schon kurze Zeit später allerdings zweige ich im Wald scharf nach rechts ab (Beschilderung). Es geht nun unterhalb des zuvor begangenen Kamms auf einem Waldweg zurück. Die Schneedecke ist ordentlich, aber dank der Spuren komme ich ziemlich schnell zurück zum Jägerstand, von dem ich Richtung Buchrain aufgestiegen war.

Von dort auf dem Aufstiegsweg zurück. Auch hier kostet der Schnee nochmal Kraft, bis ich bei langsam einsetzender Dämmerung zurück zu meinem Bike komme. Die Abfahrt durch die Schneefelder ist kein Problem und so geht es im letzten Tageslicht genussvoll und schnell über 8 Km zurück zum Parkplatz.

Fazit

Wahrscheinlich sollte man sich über (fast) schneefreie Gipfel im Januar nicht freuen, aber so hat sich die Gelegenheit für diese lohnende und unschwierige Tour ergeben, die mit einem aussichtsreichen Gipfelkamm und einer sehr angenehm zu fahrenden Forststraße punkten kann! 

Karte

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