Königsstand (1.453 m), Katzenkopf (1.817 m)

Steile und verschwiegene Rundtour über den Nachbarn der Kramerspitz

Der beliebte Kramer bietet neben der Aussicht auf die Zugspitze eine wirklich tolle Rundtour. Kein Wunder, dass sich an schönen Wochenendtagen etliche Wanderer auf den Weg zu ihm machen, und das, obwohl auf der Tour einige Höhen- und Kilometer zu absolvieren sind. 

Völlig unbeachtet bleibt von den meisten der Katzenkopf (1.817 m), der östliche Nachbar des Kramers, während der Königsstand (1.453 m) – kein Gipfel, aber ein schöner Aussichtspunkt -durchaus regelmäßige Besuche erhält.

Beide „Gipfel“ lassen sich von der St. Martinshütte über eine lohnende Rundtour kombinieren, die jedoch durchgehend steil und teils ausgesetzt ist. 

Der Katzenkopf bietet einen herrlichen Blick, der dem Kramer in nichts nachsteht

Touren-Steckbrief

  • Schwierigkeit Bike : Kurze und steile Teerstraße (Steigungen bis max. 15%)
  • Schwierigkeit Hike : Anspruchsvolle Bergwanderung (T3)
  • Höhenmeter (Aufstieg) : Ca. 1.200 hm (davon 250 Bike / 950 Hike)
  • Strecke (insgesamt) : Ca. 13 km (davon 2,5 km Bike / 10,5 km Hike)

Routenverlauf

Garmisch – Parkplatz beim Sonnenbichl (690 m) – Bike-Depot unterhalb der Martinshütte (930 m) – Königsstand (1.453 m) – Katzenkopf (1.817 m) – Bike-Depot unterhalb der Martinshütte (930 m) – Retour auf der Auffahrtsroute

Anfahrt

Mit dem Auto: Von München über die A95 bis Garmisch. In Farchant rausfahren und über Burgrain zum Hotel Sonnenbichl. Parken in der Pflegerseestraße beim kostenlosen Wanderparkplatz.
Mit der Bahn: Von München HBF mit der RB 6 nach Garmisch-Partenkirchen. Die Tour startet direkt am Bahnhof. 

Einkehr

Martinshütte: Geöffnet Mittwoch-Montag von 10-17:45 Uhr.
http://www.martinshuette-grasberg.de/

Auffahrt zur St. Martinshütte

Da die Tour direkt am Ortsrand in Garmisch startet, bietet sich normalerweise eine Fahrt mit den Öffis an. Vom Bahnhof gelangt man mit dem Bike unkompliziert Richtung Einstieg. Da jedoch am Tag der Tour die Strecke München-Garmisch (mal wieder) gesperrt war, musste ich spontan aufs Auto zurückgreifen. Vom Parkplatz beim Sonnenbichl bleiben zwar kaum noch 3 Km Strecke, aber immerhin lassen sich 250 Hm Zustieg überbrücken.

Es geht ein kurzes Stück durch den Ort am Friedhof vorbei, bis man nach rechts zur Bayernhalle abbiegt. Direkt geradeaus geht es nun auf einen schmalen und steilen Teerweg, der hinauf Richtung Kramerplateauweg führt.

Oben angekommen, zweigt nach rechts die Teerstraße zur Martinshütte ab, auf der es weiter steil und fast geradeaus durch den Wald geht. Kurz bevor sich die Straße in einer steilen Serpentine wieder nach links wendet, knickt nach rechts eine Beschilderung Richtung Kellerleitensteig ab. In kaum 20 Minuten vom Parkplatz ist an diesem Punkt das Bike-Depot erreicht.

Über den Maurersteig zum Königsstand

Ein kurzes Stück geht es nun auf dem ebenen Kellerleitensteig dahin, bis man zu einer Holzbrücke über einen Wasserlauf gelangt. Direkt nach der Brücke links zweigt unmarkiert, aber gut sichtbar der Maurersteig ab. Karte mit GPS sollte man trotzdem dabei haben.

Über etliche Serpentinen schlängelt sich der schmale Maurersteig nun den grasigen Hang hinauf, bis man nach knapp 200 Hm zu einer Felsgrotte mit Gedenkkreuzen kommt. Hier nun aufpassen: Von der Grotte zweigt links eine Spur ab, die jedoch in die Irre führt. Der Steig geht vor der Grotte nach rechts weiter

Es wird nun noch steiler und schmaler. Eine kurze Seilsicherung wird passiert, ansonsten ist konzentriertes Gehen angesagt. Nachdem eine größere Felswand überwunden ist, geht es im letzten Abschnitt durch den Wald auf das schon unterhalb sichtbare Aussichtsplateau am Königsstand (1.453 m).

Fast 600 Hm in unter 2 Km Strecke sind seit dem Abzweig zum Maurersteig absolviert, da heißt es erst einmal durchschnaufen. Die bereits hervorragende Aussicht nach Garmisch entschädigt für die Strapazen.

Aufstieg zum Katzenkopf

Vom Königsstand folgt man nun dem offiziellen Weg, der unterhalb des Katzenkopfes zum Kramersteig führt, ein kurzes Stück. An einer Felswand schließlich zeigen mehrere Steinmandl den bröseligen Einstieg zum Katzenkopf an. Ich war mir an der Stelle noch nicht ganz sicher und habe einige Meter später einen zweiten Einstieg gefunden. Auch hier unbedingt mit Karte und GPS absichern.

Ohne Überraschung zieht auch dieser Aufstieg brutal steil an. Hinzu kommt der dichte Latschenbewuchs, der bereits Mitte April enorme Hitze abgibt. Im Hochsommer ist diese südseitige Tour generell nur bedingt zu empfehlen. Nach einem ersten steilen Aufschwung quert man nun nach Osten durch enge Gassen, bis sich der Steig schließlich nach links auf den Grat wendet.

Über mehrere begrünte Höcker folgt man dem Grat mit immer besserer Aussicht und das Gipfelkreuz kommt schon bald in Sicht. Im Auf und ab hat man über die letzten Erhebungen schließlich den überraschend schönen Gipfel am Katzenkopf (1.817 m) erreicht. 

Ein traumhafter Rundblick vom Estergebirge über das beginnende Karwendel zur Zugspitze und zum Kramer und in die restlichen Ammergauer. Bereits von hier kann man die vielen Leute auf dem Kramersteig sehen, was die Gipfelbrotzeit an diesem relativ einsamen Punkt noch schöner macht.

Abstieg über den Kramersteig

Man überschreitet den Gipfel nach Westen und stößt nach nur kurzer Zeit – allerdings mit einigem Latschenkampf – auf den Kramersteig. So einsam die Tour bis dahin war, so viele Leute kommen mir beim Abstieg nun um die Mittagszeit noch entgegen. Vielen sind die sehr warmen Temperaturen deutlich anzusehen.

Der obere bröselige Abschnitt ist bergab ein bisschen unangenehm zu gehen, bis der Steig schließlich in den Wald eintaucht. Über endlose langgezogene Serpentinen zieht sich der Weg ein bisschen, wobei man ab und zu abkürzen kann. Schließlich ist die Felsenkanzel erreicht (inzwischen ein Fotospot, an dem sich teilweise Schlangen bilden) und zur Martinshütte ist es auch nicht mehr weit.

Um zum Bike-Depot zurückzukommen, müssen nun knapp 100 Hm auf der Forststraße abgelaufen werden. Glücklicherweise bietet auch diese zahlreiche direkte Abkürzer und so ist schon bald wieder das Bike-Depot erreicht. Die Tour war doch anstrengender als erwartet und so ist auch für diese relativ kurze Abfahrt das Bike mehr als willkommen.

Fazit

Ein Besuch auf dem Katzenkopf lohnt sich, da es auf diesem aussichtsreichen Gipfel deutlich ruhiger zugeht als auf dem bekannten Nachbarn. Allerdings muss sich diese Rundtour durch einen gnadenlos steilen Aufstieg verdient werden, der in weiten Teilen „Jagdsteigcharakter“ hat. Technisch stellen sich zwar keine Schwierigkeiten in den Weg, aber die nötige Konzentration und Kondition auf den schmalen Pfaden sowie Routengespür müssen auf dieser Tour mitgebracht werden.

Karte

GPX-File zum Download

Hinweis: Die Nutzung der Datei unter folgendem Link für die eigene Tourenplanung erfolgt auf eigenes Risiko. Für Fehler oder Ungenauigkeiten kann keine Haftung übernommen werden.

Katzenkopf.gpx

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