Ettaler Manndl (1.633 m), Laber (1.682 m) - Rundtour von der Soila-Alm
Lohnende Feierabendtour in den nördlichsten Ammergauern
Das Ettaler Manndl und der per Seilbahn erschlossene Laber gehören zu den beliebteren Zielen der Ammergauer Alpen und können sowohl von Oberammergau, als auch südlich von Ettal erreicht werden.
Wer dem Trubel ein bisschen entgehen möchte, sollte daher eine Uhrzeit außerhalb der Betriebszeiten der Seilbahn wählen und somit schon sehr früh starten oder – im Sommer lohnend – eine Feierabendtour unternehmen. Ein super Startpunkt ist dabei die Soila-Alm, die wir idealerweise mit dem eBike erreichen.
Von dort bietet sich eine schöne Runde über das Ettaler Manndl (1.633 m) und den Laber (1.682 m) an, auf der wir einen kurzen Klettersteig überwinden müssen, der technisch unschwierig, aber speckig und ausgesetzt ist. Die Tour erfordert daher Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!

Touren-Steckbrief
- Schwierigkeit Bike : Gut zu fahrende Forststraße mit sehr steilen Rampen (Steigungen bis über 15%)
- Schwierigkeit Hike : Unschwierige Bergwanderung (T2) / Klettersteig (A/B) zum Ettaler Manndl
- Höhenmeter (Aufstieg) : Ca. 950 hm (davon 450 Bike / 500 Hike)
- Strecke (insgesamt) : Ca. 17 km (davon 10 km Bike / 7 km Hike)
Routenverlauf
Parkplatz Laber-Bergbahn (890 m) – Soila-Alm (1.330 m) – Ettaler Manndl (1.633 m) – Laber (1.682 m) – Soila-Alm (1.330 m) – Retour auf der Auffahrtsroute
Anfahrt
Mit dem Auto: Von München über die A95 bis Oberau. Weiter über Ettal nach Oberammergau (Parkplatz Laber-Bergbahn).
Mit der Bahn: Von München HBF mit der BRB 59401 nach Murnau. Umsteigen in die RB 63 bis Oberammergau. Von dort ca. 2,5 km mit dem eBike zum Ausgangspunkt.
Einkehr
Soila-Alm (Getränkebrunnen mit Geldeinwurf sogar nach den Öffnungseiten)
Die Laberei (geöffnet während der Betriebszeiten der Bergbahn)
https://www.dielaberei.de/)
Auffahrt zur Soila-Alm
Wir starten beim Parkplatz der Laber-Bergbahn in Oberammergau. Kurz geht es nach Süden durch den Ort, bis die Forststraße zur Soila-Alm abzweigt. Sofort werden wir von der ersten sehr steilen Kurve empfangen, die fast 20% Steigung erreicht.
Nach den ersten 100 gewonnenen Höhenmetern flacht es aber erst einmal längere Zeit ab. Entspannt geht es unterhalb der Bergbahn nach Osten und wir kommen an möglichen Steigen Richtung Laber vorbei.
Im Bereich der „Bärenbadflecken“ steilt es wieder ordentlich auf. Wieder jenseits der 15% geht es in einer großen Rechtsschleife nach Süden und wir bekommen einen ungewohnten und schönen Blick hinunter nach Eschenlohe.
In einer letzten nochmals sehr steilen Geraden schließlich erreichen wir den Kessel bei der Soila-Alm auf ca. 1.330 m. Hier ist der ideale Platz für das Bike-Depot.
Zustieg zum Ettaler Manndl
Ein kleines Stück folgen wir zu Fuß noch der steilen Forststraße, bis nach links die Beschilderung zum Soilasee abzweigt. Wir erreichen den ausgetrockneten und im Sommer begrünten See mit schönem Blick zum Ettaler Manndl.
Am Ufer angekommen, folgen wir wieder links der nächsten Beschilderung und gelangen nun steil in den Wald. Es geht über ein paar erdige Serpentinen – vorbei an einem eindrucksvollen Felsen – hinauf auf die Kammhöhe.
An dieser angekommen, blicken wir nun nach Süden Richtung Estergebirge. Über einen steilen Grashang erreichen wir schließlich den Einstieg zum Klettersteig auf das Ettaler Manndl.
Klettersteig auf das Ettaler Manndl
Knapp 100 Höhenmeter leitet die Versicherung – früher lockere Ketten, heute ein straffes Stahlseil – zum Gipfel, doch der Weg ist sehr steil, abgespeckt und ausgesetzt, wenn auch technisch nicht übermäßig schwierig. Unsicherere Geher sollten zur Sicherheit ein Klettersteigset mitführen.
Vom Steig geht es noch gemäßigt los, bis jedoch die erste ausgesetzte Querung über vereinzelte Stahlstifte folgt. Ein zweiter sehr steiler Aufschwung leitet dann bereits auf den Vorsprung unter den Gipfel, dessen Kreuz schon zu sehen ist. Noch ein paar letzte Meter am Drahtseil und schon steht man am Gipfel des Ettaler Manndl auf 1.633 m.
Trotz geringer Höhe haben wir von diesem Felszacken in alle Richtungen einen fantastischen Blick. In der Abendsonne lässt es sich hier herrlich aushalten, doch allzu gemütlich sollte man es sich nicht machen, denn der Abstieg ist noch zu absolvieren. Sehr konzentriert muss über die speckigen Steine abgeklettert werden. In kurzer Zeit ist man aber wieder am Steig angekommen.
Vom Ettaler Manndl zum Laber
Der schwierige Teil der Tour liegt nun hinter uns. Zurück am Steig, folgen wir der Beschilderung zum Laber. Es geht längere Zeit relativ eben durch den Wald, bis wir uns über steile Stufen wieder auf den Kamm hocharbeiten. Über einen Grasrücken kommen wir schließlich in einer Linkskurve zur Laber-Bergstation, an der es am Abend schön ruhig ist.
Um zum Gipfelkreuz des Laber zu gelangen, folgen wir dem Steig unterhalb der Bergstation und der Seilbahn. Kurze Zeit später erblicken wir über uns – versteckt zwischen Bäumen – eines der beiden Gipfelkreuze des Laber. Unscheinbar leitet uns eine Spur in wenigen Metern zum Nebengipfel des Laber auf 1.682 m, der eher eine eingeschränkte Aussicht bietet.
Abstieg zur Soila-Alm
Aufgrund der Uhrzeit verzichten wir auf den noch ein Stück westlich liegenden Hauptgipfel des Laber und machen uns an den Abstieg. Kurz geht es auf demselben Weg zurück, bis wir wieder auf die Beschilderung unterhalb der Laber-Bergstation treffen.
Hier geht es nun nach links hinunter. Durch schöne Vegetation schraubt sich der Steig hinunter und in kurzer Zeit erreichen wir bei herrlicher Abendstimmung schon wieder das Ufer des Soilasees und das Ende der Rundtour.
An der nahegelegenen Soila-Alm, an der uns nur die Kühe Gesellschaft leisten, gönnen wir uns noch ein kühles Bier aus dem „Getränkebrunnen“ (ein wirklich netter Service der Almbetreiber, man kann nur hoffen, dass hier jeder Geld einschmeißt) und treten danach unsere kurze, schöne Abfahrt an, die wie immer den perfekten Schlusspunkt der Tour setzt!
Fazit
Eine ideale Feierabendtour für den Sommer, auf der man sich in sehr schöner Natur bewegt, die man hier nicht unbedingt erwarten würde. Der Abstecher auf das bekannte Ettaler Manndl lohnt, darf allerdings nicht unterschätzt werden und erfordert in erster Linie ein hohes Maß an Schwindelfreiheit. Darüber hinaus hat man es mit einer reinen Genusswanderung zu tun!
Karte
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