Rainerkopf (1.463 m) bis Bodenschneid (1.669 m) - Überschreitung

Gipfelsammeln über dem Bodenschneidhaus

Die Bodenschneid ist ein beliebter Gipfel, der von verschiedenen Seiten und oft sogar im Winter erreichbar ist. Mit dem Bodenschneidhaus liegt direkt unterhalb des Gipfels auch noch eine schöne Einkehr-und Übernachtungsmöglichkeit.

Klassischerweise wandern die meisten von Neuhaus am Schliersee über den Forstweg bis zum Bodenschneidhaus, von dem es nicht mehr allzu weit bis zum Gipfel ist.

Wer es jedoch nicht bei diesem kürzesten Weg belassen möchte, kann die Bodenschneid in eine interessante Kammwanderung über Rainerkopf, Wasserspitz und Rinnerspitz einbauen, auf der man sogar an einem geschichtsträchtigen Punkt vorbeikommt (mehr dazu unten).

Und auch zum unspannenden direkten Forstweg von Neuhaus gibt es eine schönere Alternative. Dafür startet man bereits in Schliersee – vom Bahnhof oder alternativ vom Parkplatz Hennerer Au – und kommt so zusätzlich in den Genuss einer schönen Bike-Runde durch das Tufftal und den „Prinzenweg“.

Insgesamt ergibt sich eine sehr lohnende Bike & Hike Safari in den Voralpen, auf der man den Massen ausweicht und die perfekt mit den Öffis zu machen ist.

Gipfelblick von der Wasserspitz

Touren-Steckbrief

  • Schwierigkeit Bike : Gut fahrbare Forststraßen (Steigungen bis 10%)
  • Schwierigkeit Hike : Anspruchsvolle Bergwanderung (T3) -> gilt für Sommerverhältnisse
  • Höhenmeter (Aufstieg): Ca. 1.150 hm (davon 550 Bike / 600 Hike)
  • Strecke (insgesamt): Ca. 25 km (davon 19 km Bike / 6 km Hike)

Hinweis: Strecke und Höhenmeter gelten bei Start am Bahnhof Schliersee. Startet man mit dem Auto vom Parkplatz Hennerer Au, verkürzt sich die Strecke um insgesamt 6-7 Km sowie um ca. 70 Höhenmeter (Aufstieg)

Routenverlauf

Bahnhof Schliersee (784 m) – Parkplatz Hennerer Au (860 m) – Tufftal – Raineralm (1.250 m) – Rainerkopf (1.463 m) – Wasserspitz (1.552 m) – Rinnerspitz (1.611 m) – Bodenschneid (1.669 m) – Bodenschneidhaus (1.365 m) – Prinzenweg – Parkplatz Hennerer Au (860 m) – Schliersee (784 m)

Anfahrt

Mit dem Auto: Von München über die A8 Richtung Salzburg bis Ausfahrt Weyarn. Weiter bis nach Schliersee, dort abbiegen zum Parkplatz Hennerer Au. Adresse fürs Navi: Hennererstraße 36, 83727 Schliersee. 
Mit der Bahn: Von München HBF mit der RB55 bis Schliersee.

Einkehr

Bodenschneidhaus, ganzjährig geöffnet, Übernachtung möglich: https://www.bodenschneidhaus.de/

Von Schliersee zur Raineralm

Vom Bahnhof in Schliersee orientiert man sich zunächst Richtung Hennererstraße. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aber am schönsten ist der direkte Weg durch den Ort. Durch Wohnstraßen und über mehrere kleine Brücken gelangt man vorbei an einem Sportplatz zur Hennererstraße. Dieser folgt man nun ca. 3 Km nach links.

Noch bevor man den Parkplatz bei der Hennerer Au erreicht, zweigt links der Weg ins Tufftal ab. Zunächst schattig durch den Wald geht es in moderater Steigung dahin, bis man aus dem Wald herauskommt und entlang der Almwiesen dieses schöne kleine Tal durchquert.

Der Weg taucht nun wieder in den Wald ein und trifft bald auf die alternativen Wege vom Tegernsee über die Kühzaglalm sowie dem klassischen Weg von Neuhaus. Diese Abzweigungen lässt man rechts und links liegen und folgt weiter geradeaus bis zu einer Weggabelung. Geradeaus würde es zur Oberen Firstalm gehen, hier hält man sich rechts Richtung Bodenschneidhaus.

Über eine kurze steile Rampe gelangt man ins freie Almgelände der Raineralm. Zum Bodenschneidhaus wäre es zwar nicht mehr weit, aber hier ist der perfekte Platz für das Bike-Depot.

Vom Rainerkopf zur Bodenschneid

Von der Raineralm ist bereits gut der Steig sichtbar, der zwischen Rainerkopf und Wasserspitz auf den Kamm stößt, auch wenn hier keine Markierungen oder Schilder zu finden sind. In kurzer Zeit ist man schon oben und könnte nun gleich nach links zur Wasserspitz aufsteigen.

Doch der kleine Rainerkopf (1.463 m) ist schnell erreicht und kann daher lohnenswert mitgenommen werden. Am Kamm geht es nach rechts über einen gutmütigen Pfad, zuletzt durch enge Latschengassen, in nicht einmal 20 Minuten auf den ersten Gipfel mit Mini-Kreuz und bereits netter Aussicht. Das Gipfelbuch zeigt eher sporadische Besuche.

Nach kurzem Abstieg zurück geht es nun gerade aus weiter auf die Wasserspitz (1.552 m). Auch hier führt ein gut zu sehender, unschwieriger Pfad hinauf. Allerdings stellen sich – nach kurzem, aber heftigem Wintereinbruch Mitte September 2024 – die ersten größeren Altschneefelder in den Weg, die den Aufstieg etwas mühsamer machen. Trotzdem ist der Gipfel schnell erreicht, von dem man schön auf den Tegernsee und hinab zum Bodenschneidhaus blickt.

Der folgende Abschnitt ist nun der anspruchsvollste. Schmal und manchmal ausgesetzt verläuft der Steig – zunächst noch ohne Schnee – auf der schattigen Seite des Kamms. An einem Baum passiert man die Gedenktafel für den hier von Jägern 1877 erschossenen Wilderer Georg Jennerwein, der über die Grenzen des Schliersees bekannt wurde. Der Schnee nimmt nun immer mehr zu und verdeckt die im Sommer gut zu sehenden Markierungen. So geht es in teils knietiefem Schnee recht heikel an den Gipfel der Rinnerspitz (1.611 m) heran, der zum Schluss über eine Kletterstelle (I+) erreicht wird.

Die Bodenschneid scheint nun in greifbarer Nähe zu liegen, doch auch dieser Abschnitt gestaltet sich aufgrund des Schnees mühsam und unübersichtlich. Es geht zunächst durch den Wald und dann möglichst am Kamm auf einige Felsen zu, die durch einfache Kraxelei überwunden werden. Schließlich gelangt man zu dem Punkt, an dem der Normalweg vom Bodenschneidhaus heraufzieht. Von dort ist in wenigen Minuten die wie immer gut besuchte Bodenschneid (1.669 m) und der letzte Gipfel der Überschreitung erreicht, der einen tollen Rundumblick bietet.

Abstieg zum Bodenschneidhaus und Abfahrt

Der Abstieg verläuft nun auf dem „Normalweg“. In vielen Kehren geht es hinab. Auch hier erschwert der Sulzschnee den normalerweise zügigen Abstieg. Durch ein letztes Stück im Wald ist schließlich die Forststraße und das Bodenschneidhaus erreicht. Von dort sind es noch ca. 10 Minuten zurück zum Bike-Depot an der Raineralm.

Für die Abfahrt gäbe es nun einige Möglichkeiten, sofern man mit dem Zug angereist ist. Neben dem direktesten Weg nach Neuhaus könnte man theoretisch auch über die Kühzaglalm zum Tegernsee abfahren. Ein alternativer Rückweg nach Schliersee erfolgt über die Obere Krainsberger Alm. Dafür zunächst ca. 3 Km auf der Auffahrtsroute zurück, bis man bei einer Beschilderung nach links abzweigt („Lahner Höhenweg“). Die Straße verläuft nun oberhalb des Tufftals in einigen Kurven, vorbei am Abzweig zur Oberen Krainsberger Alm, und trifft schließlich auf den Prinzenweg. Diesem folgt man nun nach rechts – vorbei am Parkplatz Hennerer Au und dem Punkt, an dem man die Straße Richtung Tufftal verlassen hat – zurück nach Schliersee.

Fazit

Die hier vorgestellte Route bietet die Kombination einer schönen eBike-Runde mit einer interessanten Kammüberschreitung. Diese stellt zwar auch im Sommer eine stellenweise anspruchsvolle Wanderung dar. Bei Nässe und (Alt-)Schnee ist die Tour jedoch mit Vorsicht zu genießen und sogar eher nicht zu empfehlen, da man es an einigen Stellen mit Absturzgelände zu tun hat!

Karte

GPX-File zum Download

Hinweis: Die Nutzung der Datei unter folgendem Link für die eigene Tourenplanung erfolgt auf eigenes Risiko. Für Fehler oder Ungenauigkeiten kann keine Haftung übernommen werden.

Bodenschneid.gpx

Schreibe einen Kommentar